TSV Schwabmünchen Leichtathletik

MENKISCHERBEN 2024



Es war der 5. Oktober 2023 als die Nachricht kam, dass das Kreisjugendheim in Dinkelscherben wieder mit Flüchtlingen belegt werden muss. Seit über 40 Jahren geht es für den Leichtathletik- und Gerätturn-Nachwuchs des TSV Schwabmünchen in der ersten Pfingstferienwoche eigentlich in besagtes Kreisjugendheim. Nachdem diese Woche bereits 2022 umgeplant und nach Schwabmünchen verlegt werden musste, stand das Organisationsteam um Moni Ritschel und Martina Hiller wieder vor der Entscheidung, ob die Woche abgesagt, woanders oder wieder in Schwabmünchen abgehalten werden sollte. Schnell war das Team sich einig: Eine Absage steht niemals zur Debatte und eine Alternativ-Unterkunft für diese Gruppengröße mit adäquaten Sportmöglichkeiten gibt es nicht. Folglich kam nur eine Wiederholung der sogenannten „Menkischerben“-Woche in Schwabmünchen in Frage, trotz erheblichen organisatorischen Mehraufwands.

Glücklicherweise gewährte Landrat Dr. Martin Sailer den gestellten Sonderantrag für die Belegung der Halle der Leonhard-Wagner-Schulen von Pfingstsonntag bis darauf folgenden Freitag auch außerhalb der eigentlichen Nutzungszeiten. Denn für das richtige Freizeitwochen-Feeling sollten die Sportlerinnen und Sportler ab 10 Jahren auch in der Halle übernachten dürfen. Die 8- und 9-Jährigen konnten dem Spektakel als „Tagesgäste“ beiwohnen.

Während man sich im KJH quasi an den gedeckten Tisch setzt, hatte das Betreuerteam einige Zusatzaufgaben zu bewerkstelligen, immerhin galt es ganze 77 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 8 und 15 Jahren zu versorgen und zu bespaßen.

Und so mussten Biertischgarnituren der Freiwilligen Feuerwehr Schwabmünchen angekarrt werden, ebenso Kühlschränke und Disco-Lichtanlage der Menkinger Volleyballer, nötige Küchenutensilien der UWA Schwabmünchen, sowie die Soundanlage von Möbel Bruckner. „Ohne Unterstützung der befreundeten Abteilungen und Organisationen wäre eine solche Woche nicht möglich“ dankte Moni Ritschel.

Neben der Infrastruktur galt es auch die Verpflegung sicher zu stellen. Ein großes Dankeschön sprechen die Organisatoren hier an die Partner Rollende Kiste, Metzgerei Rieger und Bäckerei Müller aus, die mit ihrem Angebot für eine abwechslungsreiche Ernährung zu vereinsfreundlichen Preisen sorgten. Abgerundet wurde die Speisekarte mit jede Menge Kuchen, die dankenswerterweise von den Eltern gebacken und geliefert wurden. Ein dickes Danke geht zudem an das Team von Singold Crêpes, die am Abschluss-Abend mit Pizza-Feuerwehrbus und Crêpes-Wagen anrückten und für einen gelungenen kulinarischen Abschluss sorgten.  

Doch wenn auch organisatorisch am meisten zeitfressend, natürlich ging es in der Woche nicht in erster Linie ums Essen und Trinken. Der Sport und die Gemeinschaft standen im Vordergrund. So absolvierten alle Teilnehmer inkl. der Betreuer das Deutsche Sportabzeichen. Die Leichtathleten gingen im Stadion ihren Disziplinen nach und sprinteten, warfen und sprangen. Für die Turnerinnen hießen die Geräte in der Halle Stufenbarren, Boden, Tumblingbahn, Airtrack, Sprung und Schwebebalken. Diese waren die komplette Woche aufgebaut, sodass die Übungseinheiten zügig gestartet werden konnten. Neben dem Sport wurde ein Tanz einstudiert, Stoffbeutel bemalt und gemeinsame Spiele durchgeführt. Für Sport und Spaß sorgte ein Ausflug in die Singoldwelle, dem Schwabmünchner Freibad. Die obligatorische Wanderrallye, bei der unterschiedliche Teams durch Schwabmünchen ziehen und unterschiedliche Aufgaben und Rätsel lösen sollen, musste aufgrund eines Platzregens leider abgebrochen werden. Ein Highlight war daher das ebenfalls traditionelle „Spiel ohne Grenzen“ am letzten Tag. Bei diesem Teamwettkampf galt es in unterschiedlichsten Spielen Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer und vor allem Teamfähigkeit an den Tag zu legen. Zum Abschluss der Woche gab es einen Disco-Abend im Hallenfoyer, der unter dem Motto Olympische Spiele stand, was die Kids zu kreativen Kostümen animierte. Und so tanzten hier kleine Fackelträgerinnen mit gestandenen deutschen Basketballnationalspielern und adrette Golferinnen mit kleinen, kraftprotzenden Gewichthebern einträchtig miteinander, ehe es für die Kleinen direkt nach Hause, und für die größeren auf ihre Matten in der Osthalle ging.

Alle waren sich einig – Teilnehmende und Betreuende – dass es eine überaus gelungene Woche war. Und das trotz dem erheblichen Mehraufwand. Denn letzten Endes mussten natürlich die Biertischgarnituren zurückgefahren, die Kühlschränke und Disco-Anlage wieder retour gebracht und sämtliches weitere Equipment wieder an Ort und Stelle verfrachtet werden. Alles Aufgaben, die bei einem Aufenthalt im Kreisjugendheim nicht von Nöten gewesen wären. Bleibt zu hoffen, dass Dinkelscherben bald wieder zur Verfügung steht. Bis dahin zählt man auf das überdimensionale ehrenamtliche Engagement der Menkinger Leichtathletik- und Turn-Trainer:Innen.

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